Psychosoziale Beratung

Psychosoziale Beratung ist mehr als „nur“ ein Beruf

Psychosoziale Beratung unterstützt und begleitet Menschen in diversen Lebenssituationen wissenschaftsbasiert durch gezielte Gespräche und persönliche Begegnung sowie supportive und aktivierende Angebote. Sie dient dazu, persönliche Potenziale der Klientinnen und Klienten zu entdecken und deren Weiterentwicklung zu fördern. Über zwischenmenschliche Begegnung und Beziehung trägt sie dazu bei, belastende und schwierige Situationen besser zu ertragen oder zu verändern und nach neuen Lösungsbewältigungsmöglichkeiten in herausfordernden Lebenslagen Ausschau zu halten. Die psychosoziale Beratung unterstützt zudem die Bewältigung des Alltags von Klientinnen und Klienten durch lösungsorientierte Ansätze: statt des als Herausforderung erlebten Problems wird die Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten in den Fokus gerückt.

Eigentlich könnte man annehmen, dass wir Menschen uns alle in sozialen Systemen befinden, in welchen diese Begleitung bereits als fixer Bestandteil inkludiert ist: wir werden in eine Familie geboren, bauen uns einen Freundeskreis auf, gehen Beziehungen ein und treffen einander in beruflichen und außerberuflichen Gruppen. Und dennoch gibt es zahlreiche Situationen, in welchen wird das von den Beatles besungene „Let it be“ im Sinne eines „nimm es einmal hin und schau, was Du daraus machen kannst“ nicht erfahren beziehungsweise nicht nehmen können. Das sind die Momente, in welchen psychosoziale Beratung als Dienstleistung von unschätzbarem Wert in Anspruch genommen werden kann: in Form einer Supervision oder eines Coachings, um an unseren Kompetenzen zu arbeiten und diese zu festigen und auszubauen mit dem Mehrwert gewinnbarer Sicherheit, in Form einer Mediation, um eskalierenden Konflikten die Giftzähne zu ziehen und statt des Schlachtfeldes die damit ebenso verbundenen Chancen zu nutzen, in einer Krisenbegleitung, um wieder Boden unter den Fußen zu spüren für die nächsten Schritte, …

Die WHO, also die Weltgesundheitsorganisation, zählt psychosoziale Beratung nicht von ungefähr zu den Gesundheitsdienstleistungen. Denn: die Inanspruchnahme dieser Leistung hilft, die Gesundheit zu erhalten. Dies gilt nicht nur für das Stressmanagement und die Burnoutprävention als einem Aspekt des Portfolios der psychosozialen Beratung. Nicht nur ein unangemessener Umgang mit Stress kann krank machen und einen direkt auf eine schwerwiegende Erkrankung in Form eines Burnouts zusteuern lassen. Jede als Herausforderung erlebte Situation bietet die Grundlage, an ihr zu wachsen oder statt dessen die mentale und in weiterer Folge auch die körperliche Gesundheit zu riskieren.

In der psychosozialen Beratung geht es daher um mehr als „nur“ das eigene individuelle Lebensglück oder die Begleitung beim Auffinden der „richtigen“ nächsten Entscheidung: es geht um die Erhaltung der psychischen Gesundheit. Damit Herausforderungen, Stress, Verlust, Konflikte und andere weitläufig als schlimm konnotierte Lebensstationen nicht im wahrsten Sinne des Wortes krank machen.

In Österreich wird die psychische Gesundheit auch von der Rechtsordnung als besonders schützenswertes Gut betrachtet. Es bedarf daher besondere Befähigung und Kompetenzen, um Dienstleistungen zu deren Erhalt anbieten zu dürfen. Das ist auch enorm wichtig, und: Hand aufs Herz, würden wir uns jemandem anvertrauen mit Zahnschmerzen, wenn wir nicht davon ausgehen dürften, dass es einer intensiven Ausbildung und praktischer Erfahrung bedurfte, dass die Person, bei welcher wir einen Termin ausmachen, eine Ordination betreiben darf? Psychosoziale Beratung ist daher in Österreich ein so genanntes reglementiertes Gewerbe: nur wer im Umfang eines eigenen Studiums die entsprechenden Kompetenzen erworben hat, durch einschlägige fachliche Tätigkeit unter Supervision durch eine sehr erfahrene – ausbildungsberechtigte – Person auch unter Beweis gestellt hat, die praktische Umsetzung zu beherrschen und sich mit seiner eigenen Lebensgeschichte und Haltung intensiv auseinandergesetzt hat, darf diese so wertvollen Dienstleistungen anbieten. Denn an die eigene mentale Gesundheit sollte man nur jemanden heranlassen, der dies mit der entsprechenden Erfahrung, Offenheit und Wertschätzung kann. Das vorliegende Werk gibt einen großartigen ersten Einblick in einige der Grundlagen der psychosozialen Beratung. Wer nach der Lektüre in sich das Streben entdeckt, diesen Weg für sich selbst wie auch vielleicht in einem weiteren Schritt für andere weitergehen zu wollen, wird in der Ausbildung in psychosozialer Beratung Freude und Erfüllung finden. Wobei eine Warnung ausgesprochen sei: dieser Weg wird niemals enden, denn es gibt mehr Zugänge zu den jeweiligen Lebenssituationen, als es Menschen gibt, und auch wenn wir getragen sind von der sokratischen Haltung der Unwissenheit, so bleibt der Wunsch, den Wissensdurst in einem unendlichen Feld hilfreicher Ansätze, Interventionen und Methoden zu stillen. Wer sich auf diese Reise begibt, wird daher stets in Bewegung bleiben.

Die Ausbildung

Im Rahmen des zertifizierten Lehrgangs ZA-LSB 2024-013 werden die in der Ausbildungsverordnung BGBl. II Nr. 116/2022 beschriebenen Module angeboten. Bis zur Abschlussprüfung ist neben Nachweisen zur begleitend eigenverantwortlich zu organisierenden Praktischen Ausbildung in unterschiedlichen Handlungsfeldern unter begleitender Supervision (welche im Lehrgang bereits inkludiert ist mit 100 Stunden Gruppensupervision) nur noch eine Bestätigung zur erfolgten Inanspruchnahme von mindestens 37,5 Stunden Einzelselbsterfahrung zur erfolgten Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte, dem eigenen Verhalten in der Gruppe, Lebensrollen, mit der Herkunftsfamilie, Verhaltens- und Kommunikationsmustern, eigenen Beziehungsmustern, Sexualität, Verlust und Abschied durch Vorlage einer diesbezüglichen Bestätigung einer ausbildungsberechtigten Person erforderlich. Damit wird in Summe der für die Erlangung der Gewerbeberechtigung erforderliche Workload von 4500 Stunden erbracht. Nach erfolgreicher Absolvierung des Workloads durch Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen mit laufendem Beleg des in Eigenverantwortung zu erarbeitenden vertiefenden Workloads und positiver Absolvierung der Überprüfungen in den Präsenzveranstaltungen sowie der abschließenden Gesamtprüfung wird ein entsprechendes Zeugnis ausgestellt, mit welchem die Anmeldung zur Befähigungsprüfung bei der in der Wirtschaftskammer eingerichteten Meisterprüfungsstelle erfolgen kann, deren positiver Abschluss in beiden Modulen Voraussetzung für die Eintragung ins Gewerberegister zum reglementierten Gewerbe mit dem Wortlaut „Lebens- und Sozialberatung unter Ausschluss der Ernährungsberatung und der sportwissenschaftlichen Beratung“ ist.

Lass uns reden ist das erste NÖ Ausbildungsinstitut, welches dafür zertifiziert wurde gemäß den Bestimmungen der neuen Ausbildungsverordnung BGBl. II Nr. 116/2022, und diese Möglichkeit schafft: in drei Jahren zur Gewerbeberechtigung der Psychosozialen Beratung und damit zur Möglichkeit, selbstständig Menschen durch als Herausforderung erlebte Situationen zu begleiten!

Der Lehrgang ist so konzipiert, dass die Teilnehmenden nach dessen Abschluss

  1. die Kompetenz, das erworbene Wissen und die Kenntnisse über einen wissenschaftlich fundierten Beratungsprozess in der Praxis anzuwenden und auf die individuellen Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten anzupassen, haben,
  2. in der Lage sind, eine klare und eindeutige Auftragsklärung zu Beginn des Beratungsprozesses durchzuführen und diese methodisch und didaktisch individuell zu entwerfen,
  3. um die Wirkung und Auswirkung von zum Thema passenden Settings und Gestaltungsmodalitäten Bescheid wissen und in der Lage sind, diese situativ auf das Thema und die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten abzustimmen,
  4. in der Lage sind, wissenschaftlich fundierte Methoden und Interventionen für den individuellen Beratungsprozess auszuwählen und zu entscheiden, welche Intervention zu welchem Zeitpunkt für die Klientinnen und Klienten sinnvoll und für den Beratungsprozess zieldienlich ist,
  5. in der Lage sind, jede Sitzung des Beratungsprozesses inhaltlich so zu dokumentieren, dass diese Dokumentation sowohl die Sitzung thematisch wie auch methodisch beschreibt und als Grundlage für die kommende Sitzung dient,
  6. in der Lage sind, die für das Wahlmodulbündel „Selbstführung und Mentaltraining, Karriere und Bewerbung, Stress- und Burn-out-Prophylaxe, Work-Life-Balance, Kommunikation und Konfliktberatung, Mediation und Selbsterfahrung“ wesentlichen und typischen Methoden und Interventionen einzusetzen und diese für den jeweils spezifischen Beratungsanlass abzuwandeln, anzupassen und im Sinn des Transfers und deren Wirkung und Auswirkung anzuwenden und
  7. in der Lage sind, auf die für die im Wahmodulbündel „Selbstführung und Mentaltraining, Karriere und Bewerbung, Stress- und Burn-out-Prophylaxe, Work-Life-Balance, Kommunikation und Konfliktberatung, Mediation und Selbsterfahrung“ angeführten Beratungsfelder typischen Beratungsmodelle auf konkrete Beratungsprozesse anzuwenden, durchzuführen und diese Prozesse zu steuern.

Der Lehrgang umfasst 44 Wochenenden Präsenzunterricht und 10 Gruppensupervisionstage; Einzelselbsterfahrung ist ebenso selbstständig zu organisieren und zu belegen wie der jeweils zusätzlich zu erbringende Workload und die Praktische Ausbildung in unterschiedlichen Handlungsfeldern (Peergroup, Vortragstätigkeit, Praktikum, Selbstständige Beratung).

Eine laufende Überprüfung des Lernerfolges findet in den einzelnen Modulen in Form von Referaten. Schriftlichen und mündlichen Prüfungen sowie Fallvignetten statt. Am Ende des Lehrgangs ist eine mündliche Prüfung (Abschlussprüfung) zu absolvieren.

Nächster Lehrgangsstart: 20. Dezember 2025. Anmeldungen bereits geschlossen, nächster Lehrgangsstart Herbst 2026 (Termin folgt), Vormerkungen möglich bei Stefanie Gaugl (steffigaugl@gmail.com).

Lehrgangsort: 3390 Melk, Wiener Straße 45/1. Stock

Speziallehrgang „Aufschulung Soziale Arbeit“

Im Rahmen des zertifizierten Lehrgangs ZA-LSB 2024-013 werden die in der Ausbildungsverordnung BGBl. II Nr. 116/2022 beschriebenen Module „Methodik und Technik der Beratung“, „Freie Wahlmodule“ sowie „Gruppensupervision“ gebündelt angeboten. Bis zur Abschlussprüfung ist nur noch der Nachweis zur erfolgten Inanspruchnahme von mindestens 37,5 Stunden Einzelselbsterfahrung zur erfolgten Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte, dem eigenen Verhalten in der Gruppe, Lebensrollen, mit der Herkunftsfamilie, Verhaltens- und Kommunikationsmustern, eigenen Beziehungsmustern, Sexualität, Verlust und Abschied durch Vorlage einer diesbezüglichen Bestätigung einer ausbildungsberechtigten Person zu erbringen, sodass der für die Erlangung der Gewerbeberechtigung noch erforderliche Workload von 762,5 Stunden erbracht ist. Nach erfolgreicher Absolvierung des Workloads durch Teilnahme an den in Summe 286 Stunden Präsenzveranstaltungen mit laufendem Beleg des in Eigenverantwortung zu erarbeitenden vertiefenden Workloads und positiver Absolvierung der Überprüfungen in den Präsenzveranstaltungen sowie der abschließenden Gesamtprüfung wird ein entsprechendes Zeugnis ausgestellt, mit welchem die Eintragung ins Gewerberegister zum reglementierten Gewerbe mit dem Wortlaut „Lebens- und Sozialberatung unter Ausschluss der Ernährungsberatung und der sportwissenschaftlichen Beratung“ beantragt werden kann.

Zulassungsvoraussetzung zu diesem Speziallehrgang ist die Vorlage eines Diploms, mit welchem die erfolgreiche Absolvierung der Akademie für Sozialarbeit, eines Fachhochschullehrgangs für Soziale Arbeit oder des Universitätsstudiums „Soziale Arbeit“ belegt wird.

Lass uns reden ist das erste NÖ Ausbildungsinstitut, welches dafür zertifiziert wurde gemäß den Bestimmungen der neuen Ausbildungsverordnung BGBl. II Nr. 116/2022, und diese Möglichkeit schafft: in weniger als einem Jahr zur Gewerbeberechtigung der Psychosozialen Beratung und damit zur Möglichkeit, selbstständig Menschen durch als Herausforderung erlebte Situationen zu begleiten!

Der Lehrgang ist so konzipiert, dass die Teilnehmenden nach dessen Abschluss

  1. die Kompetenz, das erworbene Wissen und die Kenntnisse über einen wissenschaftlich fundierten Beratungsprozess in der Praxis anzuwenden und auf die individuellen Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten anzupassen, haben,
  2. in der Lage sind, eine klare und eindeutige Auftragsklärung zu Beginn des Beratungsprozesses durchzuführen und diese methodisch und didaktisch individuell zu entwerfen,
  3. um die Wirkung und Auswirkung von zum Thema passenden Settings und Gestaltungsmodalitäten Bescheid wissen und in der Lage sind, diese situativ auf das Thema und die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten abzustimmen,
  4. in der Lage sind, wissenschaftlich fundierte Methoden und Interventionen für den individuellen Beratungsprozess auszuwählen und zu entscheiden, welche Intervention zu welchem Zeitpunkt für die Klientinnen und Klienten sinnvoll und für den Beratungsprozess zieldienlich ist,
  5. in der Lage sind, jede Sitzung des Beratungsprozesses inhaltlich so zu dokumentieren, dass diese Dokumentation sowohl die Sitzung thematisch wie auch methodisch beschreibt und als Grundlage für die kommende Sitzung dient,
  6. in der Lage sind, die für das Wahlmodulbündel „Selbstführung und Mentaltraining, Karriere und Bewerbung, Stress- und Burn-out-Prophylaxe, Work-Life-Balance, Kommunikation und Konfliktberatung, Mediation und Selbsterfahrung“ wesentlichen und typischen Methoden und Interventionen einzusetzen und diese für den jeweils spezifischen Beratungsanlass abzuwandeln, anzupassen und im Sinn des Transfers und deren Wirkung und Auswirkung anzuwenden und
  7. in der Lage sind, auf die für die im Wahmodulbündel „Selbstführung und Mentaltraining, Karriere und Bewerbung, Stress- und Burn-out-Prophylaxe, Work-Life-Balance, Kommunikation und Konfliktberatung, Mediation und Selbsterfahrung“ angeführten Beratungsfelder typischen Beratungsmodelle auf konkrete Beratungsprozesse anzuwenden, durchzuführen und diese Prozesse zu steuern.

Der Lehrgang umfasst 9 Wochenenden Präsenzunterricht und 5 Gruppensupervisionswochenenden; Einzelselbsterfahrung ist selbstständig zu organisieren und zu belegen.

Eine laufende Überprüfung des Lernerfolges findet in den einzelnen Modulen in Form von Referaten. Schriftlichen und mündlichen Prüfungen sowie Fallvignetten statt. Am Ende des Lehrgangs ist eine mündliche Prüfung (Abschlussprüfung) zu absolvieren.

Nächster Lehrgangsstart: 20. Dezember 2025. Anmeldungen (Restplätze) möglich bei Stefanie Gaugl (steffigaugl@gmail.com).

Lehrgangsort: 3390 Melk, Wiener Straße 45/1. Stock

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